Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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Stimmen vereint in Zuversicht

ZEILSHEIM - Konzert des Volkschors Thalia mit Sängern aus Sulzbach

Der Thalia-Chor sang am Sonntagabend in der voll besetzten evangelischen Kirche am Frankenthaler Weg. FOTO: Maik ReußWie ein Sonnenstrahl an grauen Herbsttagen: Unter das Motto „Zuversicht“ hatte der Volkschor Thalia 1903 sein Konzert am Sonntagabend in der evangelischen Kirche am Frankenthaler Weg gestellt. Es war ein Friedenskonzert; die Thalia sang gemeinsam mit der Sängervereinigung Sulzbach. Beide Chöre werden von Heinz Marosch geleitet, der eine vorzügliche Liedauswahl getroffen hatte. Die Titel sollen in der krisenreichen Zeit allen Zuhörern Kraft und Zuversicht vermitteln. 

Da darf natürlich Louis Armstrongs herzerquickende Ballade „What a Wonderful World“ ebenso wenig fehlen wie das „Let It Be“ der „Beatles“ - beide Titel wurden, wie auch vier weitere, von beiden Chören in der ersten Hälfte des Konzerts gemeinsam gesungen. Eine Hilfe in schwerer Zeit ist auch „Über sieben Brücken musst du geh’n“, von Chorleiter Heinz Marosch alias Benny Maro ebenso solo vorgetragen wie „Jenseits von Eden“ und das ergreifende „Ave Maria“. Susanne Fernholz intonierte am Klavier „Hurra, wir leben noch“ und „Diese Welt“; Kerstin Erz brillierte solo mit Ralph Siegels „Ein bisschen Frieden“.

Der zweite Teil des Konzerts war von christlichen Titeln geprägt, klassischen wie auch modernen. Dazu gehörte das 2001 von Rolf Løvland und Brendan Graham geschriebene „You Raise Me Up“, ein Titel mit irischen Wurzeln, ebenso wie Dan Schuttes Hymne „Here I Am, Lord“ oder Hubert Parrys unvergleichliches „Jerusalem“.

Nach einem bewegenden Abend bedankte sich die Vereinsvorsitzende Beate Novy bei beiden Chören, aber auch bei Heinz Marosch, den beiden Solistinnen, den Helfern hinter den Kulissen und vor allem beim Publikum: „Musik hat die wunderbare Kraft, Menschen zu verbinden, und wir hoffen, dass wir heute Abend genau das erreicht haben.“

Das Weihnachtskonzert der Thalia ist für Freitag, 20. Dezember, in der Kirche am Frankenthaler Weg angesetzt. hv

Thalia-Chor feiert sein Sommerfest

 

Zeilsheim  Der Thalia-Chor trifft sich mit seinen Mitgliedern, Freunden und Gönnern am Donnerstag, 11. Juli, ab 18 Uhr in der Gaststätte „Da Angelo“ am Sportplatz des SV 09 Zeilsheim, Lenzenbergstraße 24, zu seinem traditionellen Sommerfest. Für musikalische Unterhaltung an diesem Abend ist gesorgt. Der 1903 gegründete Chor ist nach der Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung benannt. Sein Ziel ist die Umsetzung zukunftsorientierter Chormusik; Chorleiter ist Heinz Marosch. red

Thalia ehrt treue Mitglieder

ZEILSHEIM - Volkschor bestätigt Beate Novy als Vorsitzende im Amt

Die Geehrten (v. l.): Karin Löhnert-Becher, Gretel Möwes, Erich Grein, Angelika Koschorreck und Rainer Fleckenstein. FOTO: PrivatBeate Novy, seit nunmehr zwei Jahren 1. Vorsitzende des Volkschors Thalia, ist von den Mitgliedern in der Jahreshauptversammlung des Vereins ebenso wieder gewählt worden wie der langjährige Schriftführer Günter Bork. Als Beisitzer ist Mohammad Sameti im Amt bestätigt worden; neue Beisitzerin im Vorstand ist Andrea Herzog. 

Der 1903 gegründete Volkschor, der nach der griechischen Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung benannt ist, ehrte langjährige Mitglieder. Für ein Vierteljahrhundert Mitgliedschaft konnten Gretel Möwes und Karin Löhnert-Becher ihre Urkunden in Empfang nehmen; für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Rainer Fleckenstein, Angelika Koschorreck und Hannelore Schmidt (nicht anwesend) geehrt. 

Zum Ehrenmitglied des Vereins ist Erich Grein ernannt worden: Er ist mehr als 50 Jahre als aktiver Sänger und im Vorstand des Vereins aktiv. Eine weitere Ehrenmitgliedschaft wird Wolfgang Koch verliehen. Er war zur Jahreshauptversammlung verhindert; die Urkunde und das Präsent werden ihm bei einem Besuch überreicht. Das nächste Konzert des Thalia-Chors steht für 6. Oktober in der evangelischen Kirche am Frankenthaler Weg an. hv

Beim Klabautermann: Ein Konzert, das Wellen schlägt

ZEILSHEIM - Drei Chöre verwandeln die Stadthalle mit Seemannsliedern aller Couleur in eine Hafenkneipe

Harmonie pur: Heinz Marosch dirigiert den Thalia-Chor und die Sängervereinigung Sulzbach. FOTO: maik reußWer von den gut 330 Besuchern am Sonntagnachmittag in der Stadthalle Zeilsheim die Augen schloss, vermochte salzige Seeluft zu riechen, Schiffsplanken knarzen. Möwen schreien, Stürme brausen und Wellen schlagen zu hören: So überzeugend gelang dem gastgebenden Thalia-Chor, der Sängervereinigung Sulzbach und dem Shanty-Chor Oberursel ihr gemeinsames Konzert unter dem Motto „Leinen los, Thaliano“ mit Seemannsliedern aller Couleur. 

Sind die beiden erstgenannten Chöre auf den rein maritimen musikalischen Gewässern eher Leichtmatrosen, heuerten sie mit den Orschelern mit allen Wassern gewaschene Seebären an. Denn die Sänger aus dem Taunus sind sogar an Nord- und Ostseeküste gerngesehene Gäste. Wie alles zusammenfließt und auch im Hessenland ein Stück Waterkant gedeihen kann, erklärt Chorleiter Stephan Gränz mit einer einleuchtenden Geografie-Stunde: „Unser Urselbach fließt in die Nidda, die in den Main, der in den Rhein - und der schließlich ins Meer!“

Abgesang auf die maritime Lebensart

Mit allen Wassern gewaschen: der Shanty-Chor Oberursel. FOTO: FORSTMit „Wo die Nordseewellen trekken an den Strand“ brachte der Shanty-Chor, begleitet von Gitarre, Akkordeon und Bass, alle acht Tischreihen zum Schunkeln. Der „Mingulay Boat Song“ bewirkte einen echten Gänsehaut-Moment: Der Schotte Sir Hugh Roberton schrieb das Lied in den 1930er Jahren als melancholischen Abgesang auf die verloren gegangene maritime Lebensart - es hat bis heute nichts von seiner Wirkung verloren. 

So gut der Shanty-Chor auch war: Verstecken mussten sich Thalia-Chor und die Sängervereinigung nicht. Beim Klabautermann: Der Auftritt der Lokalmatadoren fesselte das Publikum schon durch die souveräne Moderation ihres Dirigenten Heinz Marosch. Den hatte man krankheitsbedingt zuletzt längere Zeit nicht mehr auf der Bühne gesehen. 

Jimmys Sehnsucht nach Juanita

Seine Rückkehr war jetzt umso überzeugender. Marosch verwob zwischen den Liedern geschickt unterhaltungsmusikalische Historie mit Seemannsgarn - und streute gelegentlich kleine Witze im norddeutschen Dialekt ein. Wie den vom Seebären, der nach langer Fahrt nach Hause kommt und seinen verschreckten Sohnemann beruhigt: „Du brauchst keine Angst haben. Ich bin doch Dein Vadder!“ Worauf der erwidert: „Jaja, das sagen sie alle!“ Für Freddy Quinns Klassiker „Die Gitarre und das Meer“ hängte sich Marosch passenderweise die Konzertklampfe um den Hals und streute ein paar Akkorde ein in die Saga um Jimmy Brown, dem Seemann mit dem liebeskranken Herzen und der Sehnsucht nach seiner Juanita. 

Im Ursprung sind Shantys ja Arbeitslieder der Matrosen - doch bei „Thaliano“ und der Sängervereinigung hörte sich alles mühelos an. Etwa, wie sich bei „Ein Schiff wird kommen“ die vielstimmigen Harmonien mit dem Mandolinenklang verwoben. Oder wie sich bei den legendären „Capri-Fischern“ Männer und Frauen das vokale Ruder wechselseitig in die Hand gaben. 

Nach der Pause schlug das Shanty-Konzert weiter Wellen: So begeisterte Susanne Fernholz, selbst Sopranistin im Chor, auch als Solistin am Flügel. „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und „Schön ist die Liebe im Hafen“ berührte ebenso wie Kerstin Ostermeier (Alt im Chor) mit der unzerstörbaren „Lili Marleen“. Wie hatte Heinz Marosch noch eingangs gesagt? „Hans Albers ist tot, Freddy Quinn nicht mehr der Jüngste; der Hamburger Hafen läuft heute fast vollautomatisch. Und wer von weiter Ferne träumt, nimmt eher das Flugzeug statt das Schiff.“ Am besten aber, möchte man ergänzen, er kauft ein Ticket fürs „Thaliano“-Konzert. Michael Forst